Die Staupe ist eine Infektionskrankheit, die in manchen Fällen auch tödlich verlaufen kann. Bleibende Schäden nach der Erkrankung können nicht ausgeschlossen werden. Das Virus kann in der freien Umgebung bis zu zwei Wochen überleben. Es ist mit dem menschlichen Masern-Virus verwandt. Übertragen wird das Virus durch den direkten Kontakt zwischen einem infizierten Tier und einem für das Virus empfindlichere Tier. Es kann durch alle Körperausscheidungen des Hundes hinausgelangen. Ein Hund steckt sich über den Nasen-Rachenraum an, sollte er nahen Kontakt zu den Ausscheidungen oder dem infizierten Tier haben. Das Virus kann auch noch nach der Überwindung der Krankheit übertragen und ausgeschieden werden. Daher sieht man nicht jedem Tier die Krankheit an. Auch Welpen im Mutterleib können sich mit der Staupe infizieren. Während der Trächtigkeit ist der Welpe geschützt, kann aber nach einigen Wochen nach der Geburt erkranken, sobald die Abwehrkräfte der Muttermilch verschwunden sind. Die staupe ist heute eine eher seltene Krankheit, da eine Impfung den Hund gut schützen kann.
Nach der Infektion dauert es zwischen 3 und 6 Tagen bis die ersten Symptome sichtbar werden. Es gibt einige Formen der Staupe, die unterschiedliche Symptome aufweisen. Häufig tritt aber in fast jeder Form Fieber, Appetitlosigkeit, Entzündungen der Bindehaut und Mandeln, Durchfall und eitriger Augen- und Nasenausfluss auf. Eine Form der Staupe ist die Gastrointestinale Form. Sie beginnt mit Durchfall und Erbrechen, weswegen der Hund sehr schnell austrocknet und abmagert. Sind jüngere Hunde betroffen, wird meist ihr Gebiss angegriffen, insbesondere der Zahnschmelz, der sich noch entwickelt. Ist dies der Fall, spricht man vom Staube-Gebiss.
Eine weitere Form ist die Respiratorische Form. Sie löst eitrigen Schnupfen, Bronchitis und eine Lungenentzündung, gefolgt mit Husten Atemnot und Kreislaufbeschwerden, aus. Ist diese Form abgeklungen, kann es zur Nervalen Staupe kommen. Auch nach vielen Wochen und sogar Monaten der Genesung kann diese Form auftreten. Hierbei kommt es zu Entzündungen des Gehirnes und der Nerven, was die Folge hat, dass der Hund unter massiven Ausfallerscheinungen leidet. Es können epileptische Anfälle, Krämpfe, der Verlust der Denkfähigkeit, Verändungen des Charakters und Lähmungen auftreten. Des Weiteren kann es zur Veränderung der Augen kommen. Bei dieser Form entzündet sich die Regenbogenhaut, welches in schweren Fällen zur Erblindung führen kann. Auch die Haut kann betroffen sein. Es bilden sich Bläschen und Pusteln. Die Haut weist rötliche Stellen auf, die meist am Bauch, den Innenschenkeln und an den Ohren erscheinen. Die seltenste Form kann nach der Nervalen oder der Gastrointestinalen Form auftreten. Hierbei kommt es nach der zweiten Woche der Erkrankung zu einer Verdickung der Haut am Nasenspiegel und Ballen.
Bis auf die Nervale Form und das Betreffen der Lunge, sind die Heilungschancen günstig. Die Behandlung bezieht sich in erster Linie auf das Immunsystem, welches in jeder Form stark geschwächt wird. Hierfür werden Antibiotika verabreicht, damit zusätzliche bakterielle Infektionen vermeidet werden können. Je nach Erschwerung und Form der Ekrankung wird die Therapie individuell angepasst. Eine direkte Bekämpfung des Virus gibt es nicht. Der einzige Weg um den Hund richtig schützen zu können ist eine jährliche Erneuerung der Impfung. Ist ein Hund erkrankt und hat den Infekt überwunden, kann es oft zu Spätfolgen kommen, wie beispielsweise Schäden der Verdauungsorgane, der Lunge und des Herzens. Auch Nerven können langfristig beschädigt werden, was dazu führt, dass der Hund unter Anfällen leidet.